Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – das wirtschaftliche Umfeld befindet sich in einem Wandel, dem auch KMU Rechnung tragen müssen.
Die Herausforderungen der neuen Geschäftswelt lassen sich nicht
allein über Tools aus dem agilen Werkzeugkasten – wie etwa SCRUM oder
Design Thinking – bewältigen. Diese sind selbst voraussetzungsvoll und
bauen auf eine entsprechende Unternehmenskultur, die es erlaubt, die im
Unternehmen vorhandene kollektive Intelligenz zu nutzen und sich
schrittweise an immer neue Herausforderungen anzupassen. Die klassischen
Ansätze der Unternehmensorganisation und -führung tragen diesem Prinzip
nicht genügend Rechnung.
Führung „dirigiert“ Wissen
Führung verändert sich darum von klassischen Top-Down-Befehlsketten hin zu einem „Orchestrieren“ von verteiltem Wissen. Es geht darum, die Expertise aller MitarbeiterInnen aufzugreifen und diese wie die MusikerInnen in einem Orchester miteinander ins Gespräch zu bringen. Ein wichtiges Merkmal lautet hierbei Diversität. Nur wenn Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven bewusst berücksichtigt werden, können durch ihre individuellen Hintergründe und Erfahrungen neue Handlungsoptionen für die Organisation entstehen.
Weg von starren Strukturen
Eine der zentralen Aufgaben von Führungskräften ist es, MitarbeiterInnen in diese Art des gemeinsamen Arbeitens zu begleiten. Das bedeutet eine wertschätzende Atmosphäre zu schaffen, in der es möglich ist, Selbstverantwortung zu übernehmen, Fehler zu machen und Ideen zu erproben. Das wird auch immer wichtiger, um motivierte und gut ausgebildete ArbeitnehmerInnen für das eigene Unternehmen begeistern zu können. Für Unternehmen, in denen starre Strukturen Kreativität, Engagement und Verantwortungsgefühl in ein enges Korsett zwängen, wird das zunehmend schwieriger.
KMU sind zukunftsfit
Wie eine zukunftsorientierte Organisation entstehen kann, lässt sich nicht in allgemeingültige Formeln gießen. Dieser Wandel erfordert ein großes Maß an vertrauensvoller Kommunikation. Das gilt für Großunternehmen genauso wie für KMU. Letzteren fällt der Start in diesen anspruchsvollen Wandel oftmals sogar leichter als größeren Unternehmen: KMU können sich im Regelfall voll auf die eigenen MitarbeiterInnen, KundInnen und das Geschäftsumfeld fokussieren, ohne noch zusätzlich die Interessen von Shareholdern bedenken zu müssen.