Luftreinigende Dörfer, Beton-Fertigteile für die Immobilien-Massenproduktion und Coworking-Spaces: Innovationen und zukunftweisende Ideen prägten den FM-Day 2019.
Doris Bele, MSc
Vorstandsvorsitzende der Facility Management Austria © Foto: FMA IFMA Austria/Jana Madzigon
DI (FH) Manuel Radauer
Präsident der IFMA Austria © Foto: FMA IFMA Austria/Jana Madzigon
Auch dieses Jahr konnten am 20. September wieder über 300
TeilnehmerInnen bei dieser Konferenz für Querdenker begrüßt werden. Über
den Tellerrand hinauszuschauen und Ideen und Menschen aus
unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen ist FMA und IFMA Austria
wichtig, und genau das ist die Idee des FM-Days.
Innovativer Think-Tank mit Lösungsansätzen
Das
Ergebnis? Ein Tag voller konkreter Lösungen, Visionen und gewolltem
Querdenken. Beispielsweise ein Unternehmen, welches mit einem
3D-Druckverfahren komplette Rohbauten direkt auf der Baustelle druckt.
Ein anderes Unternehmen produziert mobile, hochstandardisierte
Betonfertigteile für die Massenproduktion von Immobilien, ein weiteres
Unternehmen kombiniert IoT, Smart Data und künstliche Intelligenz, um
den Bauprozess ins digitale Zeitalter zu führen. Weitere innovative
Projekte am FM-Day: Ein Resort und Research-Projekt, das wie ein
riesiges Inhalationsgerät wirkt.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden darüber hinaus von einem international tätigen, advantgardistischen Architektenbüro angewandt. Das Büro integrierte das System zur Lufterholung in seine Planung für ein Wissenschafts- und Technologiemuseum in einer chinesischen Millionenstadt mit starkem Luftverschmutzungsproblem. Weiters gibt es ein Projekt in Österreich, welches entlang der Westachse Wien-Linz-Salzburg ein Innovationsnetzwerk aufbauen will. Für die Arbeitswelt der Zukunft brauche es nämlich auch Räume ohne Lean-Management, ohne Zwang, ohne Ergebniserwartung. Räume, die Zufälligkeiten zulassen.
Die Zukunft der FM-Branche
In genau so einer Atmosphäre wurde am FM-Day schließlich die Zukunft der FM-Branche diskutiert. Dabei wurde klar, dass sich immer mehr Bereiche überschneiden. Viele Umzugs- und Arbeitswelten-Projekte seien Kulturprojekte, bei denen die Beteiligten miteinander kommunizieren müssen. Vor allem der Bereich Human Resources ist davon betroffen. Das Profil der Facility ManagerInnen der Zukunft dürfte sich auch im Zuge der Digitalisierung ändern. Wie genau, sei aber schwer abschätzbar, da man derzeit viele der Aufgaben und Zukunftsberufe noch gar nicht kennen könne, so der Tenor.
Auch dieses Jahr fand am Vortag des FM-Days eine HR-Enquete zum Thema „Ist der HR-Manager der Facility Manager der Zukunft?“ statt. Auf die Frage, was den Arbeitgeber attraktiv halten würde, konnten zahlreiche Punkte erarbeitet werden. Auch unkonventionelle Ideen wurden genannt, etwa, wenn man Haustiere mit an den Arbeitsplatz mitnehmen dürfte oder Flächen für private Events benutzt werden könnten. Weiters auf der Liste: Innovationsgaragen, Webshop-Supermarkt im Office, Übernahme der Privatlogistik, eine Bar mit einem FM-Mitarbeiter.
Zertifizierte Qualität
Um die Kommunikation zwischen den am Bauprozess Beteiligten zu fördern und schon bei der Planung eine optimale Nutzungsphase sicherzustellen, wurde von der FMA und IFMA Austria ein FM-Qualitätssiegel entwickelt. Planen, Bauen und Betreiben nach FM-Werten – erste AnwenderInnen berichteten über ihre Erfahrungen damit – mit ausgenommen positiven Ergebnissen. Des Weiteren wurden Zahlen und Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, welches optimale Energieversorgung, -speicherung, -verteilung und -management erkundet und konkrete Handlungsempfehlungen gibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ob der Vielzahl an Ideen, spannenden Vorträgen und Diskussionen der FM-Day diese Aufgabe voll erfüllt hat. Bereits mit Spannung erwartet wird eine Fortsetzung, die am 23. September 2020 folgen soll.