Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind die größten Hoffnungsträger der Forschung im Kampf gegen den Klimawandel. Sie bieten uns eine Chance, unsere Arbeits- und Lebensweise neu zu definieren.
Daniela Knieling
Geschäftsführung respACT
Network Representative Global Compact Netzwerk Österreich
Wir müssen dringend von unserem linearen Wirtschaftssystem zu einer Kreislaufwirtschaft kommen. Das besagt eine Studie der Ellen MacArthur Foundation zum Thema „Künstliche Intelligenz und Kreislaufwirtschaft“. Bis 2030 sollte Europa bei einem Umstieg auf Kreislaufwirtschaft einen Nettonutzen von 1,8 Billionen Euro schaffen können, rechnet die Studie vor, denn: „ein regeneratives System bezieht die wachsenden rohstoffbezogenen Herausforderungen ein, schafft Arbeitsplätze, treibt Innovationen voran und generiert Vorteile für die Umwelt.
Nur, wenn wir den Rohstoffverbrauch bremsen, Produkte und Materialien im Gebrauch halten, Abfälle und Umweltverschmutzung vermeiden und Treibhausgasemissionen eindämmen, werden wir in Europa die Klimaziele erreichen können.
Die Kreislaufwirtschaft bittet die Künstliche Intelligenz (KI) zum Tanz. Denn sie befasst sich mit Modellen und Systemen, die Funktionen ausführen, die im Allgemeinen mit menschlicher Intelligenz in Verbindung gebracht werden. Sie ermöglicht Menschen, schneller aus Feedback zu lernen, effektiver mit Vielschichtigkeit umzugehen und reichlich vorhandene Daten besser zu verstehen.
Unterstützend für den Menschen können Kreislaufwirtschaft und KI im Walzertakt Echtzeit- und historische Daten von Produkten und Benutzerinnen und Benutzern kombinieren und den Produktkreislauf und die Anlagennutzung durch Preis- und Nachfrageprognose, vorausschauende Wartung und intelligente Bestandsverwaltung steigern. Die KI erkennt vorausschauend Probleme, vermeidet Kostenüberschreitungen und spart Ressourcen. In der Abfallwirtschaft unterstützt sie zum Beispiel die automatische Trennung von Müll in verschiedene Materialien wie Glas, Plastik, Papier und Metall.
Ein Beispiel: Brantner Green Solutions hat in Zusammenarbeit mit dem Linz Center of Mechatronics und der Kunstuniversität Linz einen Roboter entwickelt, der zeigt, wie moderne Müllentsorgung aussehen kann: Der Roboter sucht sich in einer per 3D-Laser generierten Karte selbständig seinen Weg zum Abfallbehälter, in den ein Füllstandsensor integriert ist. Erreicht der Füllstand einen bestimmten Wert, setzt sich der Roboter in Bewegung und erledigt seine Aufgabe.
Alles Walzer!
respACT
respACT entwickelt im Projekt DIGI FOR SDG einen praxisnahen Leitfaden, um anhand von konkreten Beispielen zu zeigen, wie österreichische Unternehmen digitale Technologien jetzt schon nutzen, um einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.