In Schulen, Speisesälen oder Großraumbüros – dort wo viele Menschen zusammenkommen, entsteht Lärm, der an den Nerven zerrt. Mit Hilfe von Raumakustikern kann der Lärm gemildert und die Sprachverständlichkeit verbessert werden – gut für die Gesundheit, gut für konzentrierte Arbeit und Gespräche.
DI Dr. Karl Torghele
Geschäftsführer SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH
Technisch gesehen wird Lärm als unerwünschter Schall bezeichnet,
dessen Ausmaß mit der Einheit Dezibel angegeben wird. Akustik bestimmt
das Raumempfinden ganz wesentlich und wird anhand der Nachhallzeit T und
dem mittleren Schallabsorptionsgrad αm gemessen.
Gesundheitliche Belastung durch Lärm
Lärm
wird immer wieder als Problem bei der Büroarbeit genannt, laut der
repräsentativen Studie Schweizerische Befragung in Büros SBiB sogar zu
50 Prozent. Für geistige Arbeit ist eine ruhige Umgebung wichtig, dann
steigt nicht nur die Produktivität, es mindert auch den Stress, der
langfristig zu gesundheitlicher Belastung führt. In Großraumbüros gelten
Lärmpegel bis 40 dB(A) als sehr gut, bis 45 dB(A) als gut. 55 dB(A)
sollten nicht überschritten werden. Zum Vergleich: Ein handelsüblicher
Laserdrucker im Betrieb erzeugt einen Lärmpegel von rund 50 dB(A). Ein
normales Gespräch zwischen zwei Menschen liegt zwischen 40 und 60 dB(A).
Raumakustik optimieren
Einfluss auf die Qualität der Raumakustik und den Schallpegel haben die Beschaffenheit der Böden, Wände und Decken, die Haus- und Bürotechnik, die Art des Mobiliars, aber auch die Anzahl von Menschen im Raum und deren Verhalten. Drucker in Extraräume zu verbannen hilft, auch für die Reduktion der Feinstaubbelastung. Weiters vermeiden Flüstertastaturen und geräuscharme Bürotechnik ebenso wie gut schallgedämmte Haustechnikinstallationen Lärm. Mindestens genau wichtig ist, gesprochenes Wort klar und deutlich zu verstehen. Und Raumakustik ist auch in der Wahrnehmung von Behaglichkeit nicht zu überschätzen.