Michael Freitag, MBA, Country President Sodexo Österreich, über die Herausforderungen für Unternehmen, am Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben, und welchen Beitrag Facility Management, Hygiene und Sicherheit leisten können, um Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu steigern
Michael Freitag, MBA
Country President Sodexo Österreich
Foto: Sodexo
Herr Freitag, was bedeutet der Begriff „New Work“ während und nach einer Pandemie?
Wir stellen fest, dass COVID-19 den Transformationsprozess hin zur „New Work“ nicht ausgelöst, sondern nur massiv beschleunigt hat. Den Begriff gab es schon vor der Pandemie. Die Mitarbeiter der Zukunft werden einen anderen Anspruch an Unternehmen haben als bisher. Wir leben in einer Zeit, in der wir uns als Unternehmen für potentielle Mitarbeiter attraktiver machen müssen. Das beginnt bei einer möglichen Vier-Tage-Woche und geht über veränderte Mobilitätskonzepte bis hin zum CO2-Fußabdruck. Und auch das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Zusammengefasst ist es wichtig, den Arbeitsplatz und auch die Rahmenbedingungen an die Erwartungshaltung der neuen Generation und der zukünftigen Mitarbeiter anzupassen. Denn qualifizierte Arbeitnehmer können sich heute schon aussuchen, für wen und wie sie arbeiten wollen.
Wie bereiten Sie sich und Ihre Kunden darauf vor?
Bei uns waren der Dienstleistungsgedanke und der Drang zur Innovation immer schon Teil unserer Unternehmens-DNA. Wir lernen aus der internationalen Entwicklung, wie man zukünftig erfolgreich die richtigen Mitarbeiter finden können wird. Und auch, wie man eine vernünftige Raumauslastung hinbekommt. Wie kann ich Arbeitsplätze und Besprechungsräumlichkeiten optimieren? Wie lassen sich digitale Lösungen implementieren? All das gilt es zu beachten. Und im Idealfall lässt man dabei Aspekte wie Social Distancing nicht aus den Augen.
Welchen Stellenwert haben Hygiene und Sicherheit eingenommen?
Laut einer aktuellen Umfrage wollen 84 Prozent der Arbeitnehmer zumindest während der Pandemie nicht ins Büro zurückkehren. Daher ist es besonders wichtig, den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Dazu zählt aber nicht nur, dass Hygienemaßnahmen wie Flächendesinfektion oder gefilterte Raumluft ergriffen werden. Sondern auch, dass Mitarbeiter darüber transparent informiert werden.
Wir leben in einer Zeit, in der wir uns als Unternehmen für potenzielle Mitarbeiter attraktiver machen müssen.
Welchen Beitrag zum Employer Branding können Facility Management und Facility Services leisten?
Die Frage ist immer, was ich als Dienstgeber in meine Marke investieren will, sodass potenzielle Arbeitnehmer gerne zu mir kommen. Gerade eine gelungene Gebäudeinfrastruktur oder die professionelle Reinigung des Arbeitsplatzes fallen erst dann auf, wenn etwas nicht funktioniert. Neben den unmittelbar mit der Arbeit verknüpften Aspekten kommt es zunehmend auch auf die Fringe Benefits an – etwa, dass es im Betriebsrestaurant neben kurzen Wartezeiten auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung gibt. Für künftige Generationen ist ein Firmenauto oder ein Garagenplatz auch nicht mehr so wichtig wie bisher. Heute treten alternative Mobilitätslösungen oder Dienstleistungen wie ein Wäscheservice oder ein Concierge-Service in den Vordergrund. Immer mehr Mitarbeiter haben an den Arbeitsplatz einen ähnlichen Anspruch wie an ein Hotel, wo sie am Eingang empfangen werden und von kleinen Einkäufen bis zum Wäscheservice vielerlei Hilfestellungen erwarten können, die helfen Zeit zu sparen. So können Dienstgeber mithelfen, die Lebensqualität der Arbeitnehmer zu steigern.
Was bieten Sie mit Ihrem Service „Vital Spaces“ alles an?
„Vital Spaces“ ist ein 360-Grad-Konzept, das von der Raumplanung eines Büroumfelds über die Versorgung mit Premiumkaffee oder gesunden Lebensmitteln wie frisches Obst im Büro bis hin zu Hygienekonzepten und einer transparenten Kommunikation alle Aspekte umfasst, die das Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern.