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Von den Kleinen lernen

People and modern technology connection.
People and modern technology connection.
iStock/gremlin

Wenn es Zeit wird, mit der Zeit zu gehen: Markus Raunig, Geschäftsführer von AustrianStartups verrät, wie auch etablierte Unternehmen von jungen Gründern profitieren.

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Markus Raunig

Managing Director

Start-ups sind traditionellen Unternehmen meist wirtschaftlich unterlegen. Warum haben sie aber bei der Digitalisierung häufig die Nase vorn?

Ein Start-up hat in der Regel wenig Ballast und daher nicht viel zu verlieren. Somit kann man dort eher Dinge ausprobieren, die für etablierte Unternehmen zu riskant wären.

Dabei könnten sich die etablierten Player von diesem Pioniergeist durchaus eine Scheibe abschneiden?

In der Tat. Im Start-up-Bereich ist es wichtig, eine Hypothese schnell zu testen, damit man wenig Zeit und Kapital verschwendet. Das ist für traditionelle Unternehmen genauso interessant. Und die Digitalisierung liefert dafür viele Hilfsmittel.

Warum tun sich etablierte Firmen aber häufig noch schwer, solche Innovationen anzunehmen?

Gerade erfolgreiche Unternehmen treffen ungern disruptive Entscheidungen, weil man Veränderung nicht für notwendig erachtet. Dabei gehört es dazu, dass sich die Wirtschaft immer wieder erneuert. 

Österreich hinkt in der Digitalisierung irgendwie immer um zehn Jahre hinterher.

Wie erreicht man so eine notwendige Erneuerung im Unternehmen?

Eine Allgemeinlösung gibt es nicht. Es ist aber ratsam, für Innovationen ein komplett unabhängiges Unternehmen zu schaffen, damit es unbeeinflusst von den bestehenden Prozessen wächst. Je disruptiver das Konzept, umso besser ist es, wenn das Team unabhängig arbeiten kann. In einem bestehenden Unternehmen ist das häufig schwierig, weil die Geschäftsführung eine klare Richtung vorgibt.

Wie steht es um die Digitalisierung des Wirtschaftsstandorts Österreich?

Wir hinken irgendwie immer um zehn Jahre hinterher. Es gibt auch noch zu wenig Druck vom Markt: Viele Firmen ändern hierzulande aber nichts, wenn sie nicht müssen. Wenn der Druck aber kommt, ist es häufig schon zu spät. Vielerorts fehlt bei uns ein vorausschauendes, unternehmerisches Denken.

Was kann eine aktive Gründerszene dazu beitragen, dass sich das ändert?

Sie spielt dabei eine sehr zentrale Rolle und muss als Speerspitze agieren. Start-ups tragen zum Wandel bei, indem sie alte Muster aufbrechen. Das bedeutet aber nicht nur, dass sich Wirtschaftszweige verändern, sondern dass es auch zu einem Sinneswandel kommt. Damit das geschieht, muss man auf Erfolgsmodelle verweisen können – und dafür ist eine junge, produktive Szene sehr wichtig.

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