Sicherung von Liquidität, Investment, Vorsorge – all das sind Themen, mit denen sich Unternehmer:innen regelmäßig auseinandersetzen müssen; und das neben der eigentlichen Kerntätigkeit in ihrer Branche.
Margarete Kriz-Zwittkovits
Landesvorsitzende Frau in der Wirtschaft
Wirtschaftskammer Wien
Foto: Florian Wieser
Bei ausreichender Liquidität sind die flüssigen Mittel größer als die kurzfristigen Verbindlichkeiten wie Miete, Gehälter oder Nebenkosten. Nicht erst die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, mindestens sechs, besser noch, zwölf Monate zahlungsfähig bleiben zu können. Kann man zum Stichtag mehr als fünf Prozent der eigenen Verbindlichkeiten innerhalb der nächsten fünf Monate nicht mehr begleichen, droht die Zahlungsunfähigkeit. „Die Wirtschaftskammer Wien bietet eine Fülle an Informationen und Beratungen für Unternehmen an“, sagt Margarete Kriz-Zwittkovits.
Frauen investieren zu wenig
Bei der Vorsorge sind vor allem Frauen gefordert, darauf zu achten, dass für die Pension genug Geld übrigbleibt. Richtiges Investieren ist wichtig. Leider gibt es hier Aufholbedarf, denn bei unserer WK-Wien-Umfrage gaben 34 Prozent der Unternehmerinnen an, ihr Geld gar nicht anzulegen. Weitere 34 Prozent haben zumindest ein Spar- bzw. ein Bausparkonto. Nur ein Drittel wählt Aktien, Anleihen oder Fonds als Anlage. Nur ein ganz geringer Prozentsatz investiert in Gold oder Unternehmensbeteiligungen.
Alternative Unternehmensbeteiligung
Die Möglichkeit, im Rahmen einer alternativen Finanzierung als Kapitalgeberin aktiv zu werden, könnte für viele Unternehmerinnen eine interessante Abwechslung zum schlecht verzinsten Sparbuch sein. „Wer selbst ein Unternehmen führt, die Herausforderungen des Wirtschaftslebens kennt, kann für die Rolle als Investorin gut geeignet sein – auch mit kleinen Beträgen“, ist Kriz-Zwittkovits überzeugt. Alternative Finanzierungen seien stark im Kommen. „Für die Wiener Unternehmerinnen gibt es hier viel Potenzial, anderen Betrieben Schwung zu geben und in weiterer Folge finanziell davon zu profitieren“, so Kriz-Zwittkovits.